Jahresprogramm 2018

Jahresthema „Klasse für sich“

„Klasse für sich“ umschreibt Künstlerinnenvitae, die von einer lebenslangen Passion und beharrlichem Bemühen um eigene Formulierungen zeugen, verbunden mit einem Leben in Zurückgezogenheit. Im Stillen entwickelten diese Künstlerinnen ein Werk, das in Qualität und Handschrift hinter dem berühmt gewordener Kollegen nicht zurücksteht. Zwei der Pionierinnen des 20 Jahrhunderts sind die ersten beiden Ausstellungen gewidmet. Sie, die um die Jahrhundertwende Geborenen, litten unter politischer Ausgrenzung zur Zeit des Dritten Reichs und der DDR, hinzu kamen die Katastrophen des zweiten Weltkriegs und das männliche Vorurteil gegenüber „weiblicher“ Kunst und Konkurrenz.
Auch die Generation der in der Nachkriegszeit geborenen Künstlerinnen tat sich vorwiegend schwer, sich einen Namen jenseits eines regionalen Umfelds zu erarbeiten. Die Gründe hierfür sind weniger eindeutig, auch vielfältiger als bei den älteren Kolleginnen. Zwei weitere Ausstellungen fragen nach den Hintergründen.

KATE DIEHN-BITT Nahsicht (22.1. – 21.2.2018) Malerei und Zeichnung der jungen Rostockerin Kate Diehn-Bitt (1900 -1978) knüpfen an die Neue Sachlichkeit an, entwickeln dann expressive Züge zur Zeit der erzwungenen inneren Emigration im Dritten Reich und in der DDR. In ihrer Spätzeit kulminiert Diehn-Bitts Arbeit in der naiv anmutenden Bildsprache kleinformatiger Collagen. Deren explodierender Farbigkeit und wagemutigen Kombinationen sind Motive, Erinnerungen und Not eines ganzen Lebens eingeschrieben.

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Eröffnung der Ausstellung am 21.1.2018, 11.30 Uhr

In Leben und Werk Kate Diehn Bitts führt ein: Katrin Arrieta, Kunstmuseum Ahrenshoop

Fraglos gälte die Rostocker Malerin KATE DIEHN-BITT (1900-1978) als eine der bedeutendsten Malerinnen ihrer Generation im Norden Deutschlands – wäre sie denn bekannt. Hier setzt der Kunstverein Region Dahlenburg an:

unter dem Thema „Klasse für sich“ zeigt er vier Künstlerinnenpositionen, zwei betreffen ein bereits abgeschlossenes Lebenswerk, zwei weitere Künstlerinnen der Gegenwart.

„Klasse für sich“ umschreibt Künstlerinnenvitae, die von  lebenslanger Passion und beharrlichem Bemühen um eigene Formulierungen zeugen, bei einem Leben in Zurückgezogenheit. Besonders galt dies für die Pionierinnen des 20. Jahrhunderts, u.a. Kate Diehn Bitt.  Sie, die um die Jahrhundertwende Geborene, war politischer Feme zur Zeit des dritten Reichs und der DDR ausgesetzt. Im Stillen entwickelten sie ein Werk, das in Qualität und Handschrift hinter dem berühmt gewordener Kollegen nicht zurücksteht.
In ihren jungen Jahren knüpfte Kate Diehn-Bitts Malerei und Zeichnung an die Neue Sachlichkeit an, entwickelt dann expressive Züge zur Zeit der inneren Emigration im Dritten Reich und der DDR und kulminiert im Alter in der naiv anmutenden Bildsprache kleinformatiger Collagen. Deren explodierender Farbigkeit und wagemutigen Kombinationen sind sind Motive, Erinnerungen und Not eines ganzen Lebens eingeschrieben, das die  großen gesellschaftlichen Krisen, Katastrophen und Aufbrüche des 20. Jahrhunderts umfasste.

Der Schwerpunkt der Ausstellung wird auf Zeichnungen und den späten Collagen liegen.  Daneben werden einige repräsentative Malerei-Beispiele aus den einzelnen Schaffensphasen Kate Diehn-Bitts zu sehen sein. Alle Arbeiten stammen aus dem Kunstmuseum Ahrenshoop, das wesentliche Teile des Nachlasses Kate-Diehn-Bittts aufbewahrt.

Zeitgleich zur Dahlenburger Ausstellung zeigt die Frankfurter Kunsthalle Schirn im Rahmen ihrer Ausstellung „Glanz und Elend in der Weimarer Republik“ (bis 25. Februar) mehrere Gemälde Kate Diehn-Bitts aus den Beständen der Kunsthalle Rostock und aus Privatbesitz.

Gefördert durch:
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Louise Rösler – Malerin

roesler22. April – 21. Mai 2018              

Eröffnung 22. April 11.30 Uhr

Ausstellung geöffnet Sa/So 14-18 Uhr, bis 21. Mai 2018

Mit Louise Rösler (1907-1993) stellt der Kunstverein Region Dahlenburg die zweite Künstlerin in der diesjährigen Reihe „Klasse für sich“ vor. Die Reihe präsentiert Künstlerinnen, deren Durchbruch politische, gesellschaftliche oder andere Gründe verhinderten, die in Zurückgezogenheit gleichwohl beharrlich ihren künstlerischen Weg verfolgten und verfolgen.

 Schon ihre akademischen Lehrer Karl Hofer und Fernand Léger vermögen die junge Louise Rösler nicht zu beeindrucken. Ihre Herkunft aus einer Berliner Malerdynastie, die Begegnungen mit Größen wie Walter Gropius und Max Beckmann in familärem Rahmen, legen den Schluß nahe, daß sie, bevor die Katastrophen des Jahrhunderts  ihr Leben grundlegend veränderten, eine hinreichend gefestigte Persönlichkeit mit langem Atem heranbilden konnte. Louise Röslers Leben gibt Zeugnis eines erstaunlichen künstlerischen Werdegangs jenseits aller persönlichen Erschütterungen. Der Grundton ihrer Bilder, eine beschwingte Heiterkeit, bleibt zeitlebens mit wenigen Ausnahmen erhalten.

Zur Malerei kommt die Collage als ebenbürtiges Ausdrucksmittel bis hin zur innigen Verschmelzung beider Verfahren in Gemälde-Collagen. In ihren späten Arbeiten wird Louise Rösler sich vielfach vom konkreten Bildbezug lösen. Es bleibt der wirbelnde Rhythmus, großzügig und frei.

Zur Zeit zeigt das Bostoner Harvard Art Museum/Busch-Reisinger Museum bis zum 3. Juni 2018 mehrere Werke Louise Röslers in der Ausstellung Inventur: Art in Germany, 1943-1955. Das Harvard Art Museum/Busch-Reisinger Museum kaufte jüngst mehrere Werke Louise Röslers an.

Louise Röslers Nachlass wird im Museum und Atelierhaus Rösler – Kröhnke in Kühlungsborn aufbewahrt und ist dort in wechselnden Ausstellungen zu sehen, s. auch www.museum-atelierhaus-roesler-kroehnke.de .

Einladungskarte

 

Gefördert durch:
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„Finding Vivian Maier“

30.6.2018, 20 Uhr, KunstFleck   

„Finding Vivian Maier“ Der amerikanische Dokumentarfilm (2013, Regie: John Maloof) begibt sich auf die Spuren der autodidaktischen Fotografin Vivian Maier (1929-2009). Mit ihrer Rolleiflex und später Leica folgte sie, die ihr Brot als Kindermädchen verdiente, heimlich dem urbanen Leben in New York, Los Angeles und Chicago und hinterließ ein zufällig entdecktes, überwältigendes und hochprofessionelles fotografisches Erbe.

In unserer Reihe „Klasse für sich“

Gefördert durch:
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ELKE HOPFE – Zeichnerin

  • 1945 in Limbach-Oberfrohna geboren
  • 1965-70 Studium an der Hochschule für Bildende Künste Dresden, Diplom als Grafikerin
  • 1976-79 Meisterschülerin bei Gerhard Kettner
  • seit 1988 Lehrtätigkeit an der Hochschule für Bildende Künste Dresden
  • 1992-2010 Professur ebenda
  • 2010 Kunstpreis der Stadt Dresden

Ausgehend von Portraits und Akten ihr bekannter Menschen schafft Elke Hopfe durch Überzeichnen, Auslöschen und Neufestigung vielgestaltiger Linea- mente großformatige grafische Bilder. Erfaßt werden so Befindlichkeiten und Seinszustände, die vertraute Formen des Figurativen weit hinter sich lassen.Eröffnung: So. 2. 9. 2018, 11.30 UhrIm Gespräch mit Barbara Vollmer gibt Elke Hopfe Einblick in ihre Arbeit.
Internet: www.elkehopfe.com
03. September bis 30. September 2018

Kunstverein Region Dahlenburg
Lüneburger Str. 14
21368 Dahlenburg
geöffnet Sa/So 14-18 Uhr

Gefördert durch:
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SOPHIE NATUSCHKE geschwind Aquarelle, Grafik, Drahtobjekte

SOPHIE NATUSCHKE (*1950 Bautzen) studierte Grafik an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee und an der PWSSP Danzig. Seit 1979 lebt sie im Oderbruch. Tag für Tag ist sie hier  unterwegs, schaut hin, erfaßt den spröden Landstrich mit knappem Strich und wachem Farbempfinden. Wie der Oderbruch in den Papierarbeiten in seiner jeweiligen Eigenart immer neu aufleuchtet, erzählen Sophie Natuschkes anmutig-verspielten Tierobjekte aus Eisendraht vom Naturell der Kreatur. – Die Ausstellung in unserer Jahres-Reihe „Klasse für sich“ zeigt Arbeiten aus drei Jahrzehnten.

Eröffnung am 21. Oktober, 11.30 Uhr 

Im Gespräch mit HERBERT SCHIRMER  gibt Sophie Natuschke Auskunft über ihre Arbeit. Herbert Schirmer arbeitet als Kurator, Autor und Journalist vorwiegend  in den Neuen Bundesländern.

kunstFleck, Lüneburger Straße 14, Dahlenburg

21.10. – 25.11.2018   geöffnet samstags/sonntags 14 – 18 Uhr

Gefördert durch:
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