2014 JAHRESPROGRAMM
Jahresthema: DDR_de
12. Januar – 16. Februar
HARALD HAUSWALD Ferner Osten
Fotografien 1979 – 1990
HARALD HAUSWALD (*1954) verdankt seinen Ruf ungeschönten Schwarz-Weiß-Fotografien, die er überwiegend im Eigenauftrag «schoß». Sie zeigen die Lebenswirklichkeiten des sozialistischen Alltags, lachende Gesichter in der Tristesse verfallender Städte, Inseln des Glücks, auch im Aufbegehren, bisweilen Abgründe des Mißmuts. Hauswald schaut genau hin, mit frischem Sinn für Komik, gleich einem Zille mit der Kamera. Der Staatssicherheit erschien das despektierlich, sie hatte Hauswald ständig im Visier.
2. März – 6. April
VOLKSEIGENE KUNST
In der Dunkelheit eines ehemaligen Fourrage-Speichers aus den Anfängen des 19. Jahrhunderts dämmern tausende von Kunstobjekten ihrer ungewissen Zukunft entgegen. Das KUNSTARCHIV BEESKOW im Oder-Spree-Kreis bewahrt den Kunstnachlass der Massenorganisationen aus 40 Jahren DDR. Die (neuen) Bundesländer Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern konzentrieren dort gemeinsam ihren schwierigen ererbten Bestand. Wir zeigen eine Auswahl.
18. Mai – 22. Juni
Karla Woisnitza
Flüstern und Scherbeln
Arbeiten aus 35 Jahren im Status der Selbständigkeit (1979-2013)
Die Arbeiten der Malerin und Grafikerin KARLA WOISNITZA verweigern sich der Vereinnahmung. Gegen die offizielle Pinselkunst der DDR setzte sie stille Selbstreflexion und ihre Identität als Künstlerin. Diese Eigenständigkeit hat sie sich bewahrt. Woisnitza arbeitet in Werkgruppen, Folgen und Zyklen, die sie thematisch wie formal konsequent durchformuliert. Uns überzeugte die Vielfalt ihrer bildnerischen Mittel und Vorgehensweisen. Mit ihnen erschließt sie sich feinfühlig und in reichen Abwandlungen Empfindungsräume, die sie selbst durchaus als weibliche auffasst.
Motiv
Abb: Karla Woisnitza Gelb/Ocker, 1992, Öl/Graphit/Holzkitt/Sägespäne, Collage auf Leinwand und Pappe, 52 x 58 cm
Copyright Karla Woisnitza
20. Juni 18.00 Uhr
Im Zelt an der St. Lukas-Kapelle in Konau-Popelau
Autorenlesung zu Mittsommer
MARIE LUISE SCHERER Hundegrenze
RUTH HOFFMANN Stasikinder
MARIE-LUISE SCHERERS vielfach preisgekrönte «SPIEGEL»-Reportagen sind Legende und erschienen gesammelt in Enzensbergers « Anderen Bibliothek ». Scherer berichtet in « Hundegrenze“ (1994) vom «Grenzkommando Nord» im Sperrgebiet zwischen Lübeck und Dömitz, mit seinen «Grenzaufklärern» und den an Laufkabeln patrouillierenden Hunden. Winzige Details verdichten sich zu einem atemberaubendem Dokument der inneren Verfaßtheit der DDR.
Die junge Journalistin RUTH HOFFMANN befragt in « Stasikinder » (2012) Kinder von hauptamtlichen Mitarbeitern des Ministeriums für Staatssicherheit. Hoffmanns Sachlichkeit und die Auskünfte ihrer Interviewpartner zeichnen ein präzises Bild der bis in die innerste Familie hineinwirkenden Überwachung und deren Folgen.
Die Lesung findet an einem früheren Einsatzort des Grenzkommado Nord an der Elbe statt:: an der auf einer Düne gelegenen Kapelle des Marschhufendorfes Konau-Popelau. Hier verlief der Eiserne Vorhang entlang dem Elbdeich, mit seinem „Todesstreifen“ und den Wachtürmen, von denen zwei in unmittelbarer Nachbarschaft heute noch stehen.
Sommerferien
9. September und 10. September
Workshop für Kinder mit Petra Vollmer
Tel. 05806 980340
Ferien-Workshop für Jugendliche
« Farbe in Fluß, Fluß in Farbe»
Ort : an der Elbe und im kunstFleck
mit PETRA VOLLMER, 9./10. AUGUST, 10-13 UHR
Info 05806 / 980344
31. August 11:30 Uhr – 28. September
Ausstellung aus dem Bestand der Kunstsammlung Neubrandenburg
Die KUNSTSAMMLUNG NEUBRANDENBURG begleitet seit 30 Jahren den aktuellen Kunstprozess und sammelt ausschließlich nach künstlerischen Kriterien. Den Arbeiten in ihrem Bestand ist ein hoher sinnlicher und zeichenhafter Ausdruck eigen. Abseits des mainstreams meiden sie den spektakulären Auftritt und lassen eine Kultiviertheit erkennen, die ihren Ursprung an den Kunsthochschulen der DDR hat.
www.kunstsammlung-neubrandenburg.de
Motiv
Abb.: Michael Wirkner: Die englische Überfahrt, 1991-96. Gouache auf Papier, 130 x 176 cm
12. Oktober – ): November
VOLKER STELZMANN
Wir zeigen über die Ankündigung im Jahresprogramm hinaus von Volker Stelzmann Malerei und Zeichnungen.
VOLKER STELZMANN (*1940) unterrichtete als Hochschullehrer in Leipzig und, nach seiner Übersiedlung in den Westen, von 1986-2006 in Frankfurt/M. und Berlin. Stelzmann untersucht als Figurenmaler die conditio humana in ihren skurrilen und oft düsteren Aspekten. Vor allem versteht er sich als Künstler-Chronist seiner Zeit, in der Tradition eines Otto Dix und George Grosz, stilistisch in der Nachfolge des italienischen Manierismus. Immer wieder widmete er sich zeitgenössischen Themen. Darin wurde er von der offiziellen DDR missverstanden, die seine stimmungsgeladenen Arbeiten als Kritik an westlichen Fehlentwicklungen deutete.
16. November 16 Uhr
(Beitrag zur Dahlenburger Kulturwoche)
«Dialog am Tisch»
Eine Groteske in 6 Episoden zwischen Mann und Frau
von DIANA HELLWIG
und OTTO SANDER TISCHBEIN
Mit Werbeblock
von OTTO SANDER TISCHBEIN
Der „Dialog am Tisch“ besteht aus Alltagsgesprächen zwischen Mann und Frau, ein bißchen Loriot und doch ganz anders. Sprachlich ist er angelehnt an die Kunst des russischen Dichters Daniil Charms (1902-1942), einem Meister der Groteske und absurden Komik. „Dialog am Tisch“ ist ein gemeinsames Kalender-Projekt der Erfurter Schriftstellerin und Lyrikerin DIANA HELLWIG (Text) und des Mecklenburger Malers OTTO SANDER TISCHBEIN (Malerei). Beide, Mann und Frau, liegen am Ende gleichauf, mit genau die Hälfte des Kalenders. Und sonst ?
7. Dezember
Ausflug in das Sprengelmuseum Hannover zu „Zeichnung Ost“
12. Dezember
kunstFleck Abend für Mitglieder und Freunde
Förderer:
Änderungen vorbehalten (Termine/Zeiten)
Ausstellungen geöffnet Sa/So 14-18 Uhr
Lüneburger Str. 14 21368 Dahlenburg
www.kunstverein-dahlenburg.de
Tel. 05855 315 05859 392